Die bayerische Landeskirche hat 2016 den Zukunftsprozess „Profil und Konzentration“ gestartet. Darin ist ein doppelter Perspektivwechsel impliziert:
- Weg von der Strukturfixierung hin zur Konzentration auf die Aufgaben. Alle sind aufgefordert, sich vor Ort mit der Situation der Menschen im Raum zu beschäftigen und mit der Frage, welchen Auftrag die Kirche hier hat. Darauf aufbauend soll diskutiert werden, welche finanziellen und personellen Ressourcen vor Ort zur Verfügung stehen bzw. wie die Strukturen ggf. verändert werden müssen, um den Auftrag vor Ort gut erfüllen zu können. Ziel dabei ist, möglichst vielen Menschen einen einfachen Zugang zur Liebe Gottes zu ermöglichen.
- Weg vom Anspruch geistlicher Vollversorgung zur Haltung des Säens und Wachsenlassens. In allen Überlegungen soll konsequent von den handelnden Personen bzw. ihren Gaben und Kräften her gedacht werden. Das bedeutet viel Freiraum für die Gestaltung vor Ort sowie die Erlaubnis, Neues zu probieren. Zugleich nötigt es dazu, Entscheidungen zu treffen: Was kann oder muss dafür entfallen? Die Haltung des Säens und Wachsenlassens weiß darum, dass die Kirche als Ganze in Zukunft ihre flächendeckende Präsenz verlieren wird. Sie ist aber getragen von der Hoffnung, dass sie da, wo sie sein wird, wieder stärker als kompetenter Ansprechpartner für spirituelle Fragen wahrgenommen wird.